Kultur und Genuss in Oberösterreich und Niederösterreich
Donauradweg Passau-Wien
Auf sieben Tagesetappen durch blühende Gärten, zu beeindruckenden Schlössern, Burgen und Klöstern. Das Prädikat Weltkulturerbe vergab die UNESCO hier im Doppelpack
Lass dir den Artikel vorlesen!
0Kilometer
0Flussbadestellen
0E-Bike-Ladestationen
Hier werden alle glücklich: Familien mit Kindern, Weinliebhaber und Gourmets, Fitnessfreaks und Genussradler, Landschaftsfotografen wie Schatzsucher. Fast hinter jeder Flussbiegung lädt eine Naturbadestelle zum Sprung ins erfrischende Wasser. Und das Ganze in einer Kulturregion ersten Ranges. Die Wachau mit ihren Weingärten zählt ebenso zum UNESCO-Weltkulturerbe wie der Römische Donaulimes mit zahlreichen Fundstätten an der Strecke.
Die Route an der Donau durch Oberösterreich, Niederösterreich und Wien gilt als „Mutter der Flussradwege“. Seit über 40 Jahren begeistert sie für diese Art des Reisens, war Vorbild für unzählige weitere Fernradwege und wird selbst auch kontinuierlich ausgebaut. Für E-Bikes gibt es inzwischen 100 Ladestationen. Überhaupt hat diese Landschaft Energie, die sich auf vielfältige Weise erleben lässt. Zum Beispiel im Besucherkraftwerk Ybbs-Persenburg. Es steht stellvertretend für die Stromgewinnung an der Donau, die Millionen Haushalte in Österreich versorgt und damit eine Schlüsselrolle in der Klimapolitik spielt. Auch die Sonnenenergie wird hier sichtbar, wenn sich im März und April die Knospen der 100.000 Marillenbäume in der Wachau zu einem Blütenmeer öffnen. Oder wenn sich der Marchfelder Spargel, von mehr als 2200 Sonnenstunden verwöhnt, aus den Böden schiebt.
Und nicht zuletzt ist die Kraft der jahrhundertealten Kultur zu spüren in den Mauern und Bibliotheken der Klöster, wie etwa im Stift Melk, wo Umberto Eco den Ich-Erzähler des Romans „Der Name der Rose“ seine große, aufwühlende Erzählung anfertigen lässt. Kultur, die fortlebt in modernen Projekten wie dem Schütz Art Museum in Engelhartszell, dem 1. Zero Energy Museum der Welt, und der Kunstmeile Krems mit zwei Gemäldegalerien, Karikaturmuseum und der Landesgalerie Niederösterreich. Wenn Du die volle Energie auskosten willst, kannst Du den sieben vorgesehenen Tagesetappen einige Mußestunden hinzufügen oder auch über Wien hinaus bis nach Bratislava radeln.
Die wichtigsten Fakten: 330 Kilometer bis Wien 380 Kilometer bis Bratislava 7 bis 9 Etappen Geeignet für Genießer, Familien, Kulturinteressierte, Feinschmecker, Weinliebhaber
Service-Tipps:
Rund 50 Bett+Bike-Betriebe an der Strecke wurden vom ADFC nach den Kriterien des Fahrradclubs qualifiziert. Familien mit Kindern wird empfohlen, die zehn Kilometer von Ottensheim bis Linz mit der Bahn zurückzulegen. Für den Donauradweg gibt es auch viele Komplett-Angebote mit Gepäcktransport.
Sechs Höhepunkte auf dem Weg von Passau nach Wien
Die Donau ist immer ein Hingucker bei dieser Tour, mal karibisch mit langem Sandstrand in Lubberegg gegenüber dem Stift Melk, mal amazonasmäßig wie in den Flussauen bei Schloss Orth. Von den vielen anderen Highlights haben wir dieses sechsgängige Überraschungsmenü zusammengestellt:
Schlögener Donaublick
Hier macht der Fluss die Biege. Im Durchbruchstal auf halbem Weg zwischen Passau und Linz bahnt sich die Donau ihren Weg durch das Böhmische Massiv und schneidet davon den Sauwald ab. In Schlögen lohnt es sich, vom Fahrrad abzusteigen und den knapp 30 Minuten langen Aufstieg zur Aussichtsplattform Schlögener Blick zu machen, um das Naturwunder aus der Vogelperspektive in seiner vollen Pracht zu genießen. Wer die Donauschlinge am Wasser erkunden möchte, drei Personenfähren – zwei Querfähren und eine Längsfähre – sind hier unterwegs.
Linz bei Nacht
Kommst Du nach einem erfüllten Radeltag in Linz an, kannst Du Dich mit einer Linzer Torte stärken und zum Sonnenuntergang durch die Altstadt hinauf zum Linzer Schloss gehen. Genieße die Aussicht vom Park, vielleicht mit einem Sundowner aus dem Schlosscafé. In der Nacht glänzt die Stadt mit bunten Lichtern am Flussufer. Blickfang ist das Ars Electronica Center. In dem High Tech Museum kannst Du künstlicher Intelligenz beim Denken zuschauen, selbstfahrende Autos trainieren und experimentelle Kunst bestaunen.
Stift St. Florian
Barock – das ist der Ausdruck der Freude und Prachtentfaltung, eine Feier des Lichts. In kaum einem Kloster Österreichs ist diese Epoche so groß und großartig zu bestaunen wie im Augustiner Chorherren-Stift St. Florian. In der Stiftskirche wölbt sich die Decke wie ein verheißungsvolles Firmament. Die Stiftsbibliothek erscheint wie ein Bücherhimmel. Und die Pracht setzt sich fort in der Kunstsammlung, dem Marmorsaal, den Kaiser- und Gästezimmern.
Wachau Marillenblüte
Im Frühjahr verwandeln 100.000 Marillenbäume die Wachau in ein Blütenmeer. Bei dem zarten Farbenspiel könnte man glatt vergessen, dass in dem milden Klima zwischen Melk und Krems viele Obstsorten gedeihen und dass der Landstrich vor allem für seinen exzellenten Wein bekannt ist, allen voran Riesling, Grüner Veltliner und Neuburger. Da macht der Radler gern Pause beim Heurigen. Zumal die Speisen in den Schankstuben nicht immer so schlicht sind, wie es Kaiser Joseph II. 1784 für diese Betriebe verordnete.
Landesgalerie Krems
Ein junger und aufregender Ausstellungsort ist die Landesgalerie Krems, die das Herz der Kunstmeile Krems geworden ist. Du erlebst ganz moderne Architektur. Zudem ist die Landesgalerie Niederösterreich Bühne für spektakuläre Installationen von internationalen Künstler:innen.
Abenteuer Donau-Auen
Wusstest du, dass der Nationalpark Donau-Auen eine der letzten großen unverbauten Flussauen-Landschaften Mitteleuropas schützt? Lege doch einfach eine Radpause im Schloss Orth und dem Besucherzentrum „Tor zur Au“ einzulegen, um die atemberaubende Welt der Donau-Auen besser kennenlzulernen. Wer Wildnis erleben will, muss also nicht weit reisen.