Sich immer wieder Herausforderungen stellen: Für Steven und Anna-Lena von apairofcyclists war das dieses Mal die Großglockner Hochalpenstraße, die bis auf über 2.500 Höhenmeter führt. Die beiden haben Teile der Gravel Austria ausprobiert, die durch ganz Österreich führt. Unterwegs ließen sie sich aber nicht nur von sportlichen Erfolgen beflügeln, sondern auch von Naturschönheiten und kulinarischen Genüssen
Wir sind Anna-Lena (27) und Steven (28), kommen aus Koblenz in Deutschland und sind seit nun mehr als zwölf Jahren ein Paar. Unsere Freizeit verbringen wir seit knapp fünf Jahren größtenteils auf unseren Fahrrädern und erkunden unsere Heimat sowie das umliegende Ausland. Darüber berichten wir auf unserem Instagram-Account @apairofcyclists.
Beschäftigt man sich aktuell mit dem Radfahren, kommt man um das Graveln eigentlich gar nicht drum herum. Das Thema ist in aller Munde und so sind auch wir darauf aufmerksam geworden. Früher fast ausschließlich auf dem Rennrad unterwegs, greifen wir heute immer häufiger zum Gravel-Bike um dem Verkehr auf den Straßen zu entkommen und die Natur zu entdecken.
Wir können die Geschwindigkeit, die wir vom Rennradfahren kennen, mit in den Wald nehmen und fahren dennoch super komfortabel über Äste und Schotter. Außerdem machen es uns die verschiedenen Anschraubpunkte am Rad einfach, Gepäck zu transportieren und so mehrere Tage unterwegs sein zu können. Das ständige Entdecken fasziniert uns derzeit sehr!
Die erste Tour führte uns von Villach über den Millstätter See sowie die Großglockner Hochalpenstraße nach Kaprun. Die zweite Strecke startete nördlich von Wien und schlängelte sich entlang des Neusiedler Sees bis ins Burgenland – mit einem kleinen Abstecher nach Ungarn.
Was uns besonders gut gefallen hat, war die klare Vorgabe der Route. Denn wenn man sich in einer Region noch nicht so gut auskennt, ist es schwierig, vom Schreibtisch aus eine passende Strecke zu finden und durchzuplanen. Besonders dann, wenn man möglichst viel auf Gravelstrecken und nicht auf der Straße fahren möchte. Die vorgeschlagenen Unterkünfte waren ebenfalls eine super Hilfe und bestens auf unsere Bedürfnisse abgestimmt. Zusätzlich waren wir begeistert von der perfekten Ausschilderung und Infrastruktur. Alle Wege sind gut ausgezeichnet und machen es Radler:innen einfach, sich in der Natur zu orientieren. Dazu kommt, dass wir an zahlreichen Fahrrad-Checkpoints vorbeigekommen sind, an denen man Pannen beheben konnte. So konnten wir zum Beispiel am Badeteich Laxenburg einmal Luft nachpumpen, um anschließend entspannt und sicher weiterzufahren.
Da es in unserer Heimat kaum Berge gibt, war es für uns auf der Großglockner Hochalpenstraße definitiv der Höhepunkt. Erst war da das unbeschreiblichen Gefühl, endlich am Pass-Schild angekommen zu sein. Dann wurden wir auch noch mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt.
Absolut! Der Streckenabschnitt von Wien ins Burgenland über den Neusiedler See zum Beispiel ist überwiegend flach und somit bestens geeignet für Anfänger:innen.
Unvergesslich war für uns tatsächlich das Gefühl, es aus eigener Kraft über die Großglockner Hochalpenstraße geschafft zu haben. Für Anna war es mit über 2.500 Höhenmetern der bislang schwierigste Pass und wir waren beide einfach nur stolz, dass sie dort so zielstrebig hochgefahren ist –nach all den Kilometern, die wir bereits in den Vortagen gesammelt hatten.
Zunächst einmal hat uns bereits bei der Anreise das österreichische Bergpanorama verzaubert. Und dann noch überall die kristallklaren Seen, in die man zwischendurch mal zur Abkühlung springen kann. Ansonsten ist uns besonders eine Unterkunft in Erinnerung geblieben: Bei den Tschardakenhof Appartments im Burgenland wurden wir zum Abschluss unserer Tour mit einer üppigen Jausenplatte begrüßt und hatten einen superschönen Abend! Generell waren alle Menschen, die wir unterwegs getroffen haben, einfach nur freundlich und sehr hilfsbereit. Wir wurden immer mit offenen Armen empfangen. Außerdem haben wir jeden Kaiserschmarrn mitgenommen, den wir finden konnten.
Das stimmt, und das ist ja auch das Schöne am Graveln: Auf dem Rennrad achtet man auf jedes Gramm, ernährt sich sportlich-gesund und trainiert ständig. Beim Graveln steht das nicht im Vordergrund. Hier zählt das Erlebnis, und eine ordentliche Pause mit gutem Essen gehört da für uns definitiv dazu. Zum Hauptgang etwas Deftiges wie Wiener Schnitzel und hinterher einen süßen Apfelstrudel oder eben einen Kaiserschmarrn. Mehr braucht man doch nicht, um glücklich und wieder voller Energie zu sein.
unter austria.info