{{postCount}} Lebenstraum Mountainbiken
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In Österreichs Bergen mit 

Profimountainbikerin

Steffi Marth

Sportlerin des Jahres, Mitglied im Olympiakader und WM-Siegerin: Die Profimountainbikerin Steffi Marth hat es in ihrer Karriere bis ganz nach oben geschafft. Und auch privat bewegt sich die Brandenburgerin am liebsten in den höchsten Höhen – auf Bergen mit toller Aussicht und schönen, naturbelassenen Trails. Hier verrät sie uns, was sie als Mountainbikerin an Österreich so mag und welches ihre Lieblingstouren sind

Bitte stell dich einmal kurz unseren Leser:innen vor:

Mein Name ist Steffi Marth, ich bin Profimountainbikerin aus Brandenburg.
Früher waren Wettkämpfe ein riesiger Teil meines Lebens. Mittlerweile vertrete ich den Sport auf andere Weise. Ich mache Fotoshootings, teste Mountainbike-Ausrüstung, schreibe Artikel, produziere Inhalte, gebe Kurse und Workshops, führe Gruppen und vieles mehr.

Wie sieht ein Tag in deinem Leben aus?

2023 bin ich Mama geworden – seitdem herrscht bei uns zu Hause ein wenig der Ausnahmezustand. Davor haben sich meine Tage hauptsächlich um Sport und Arbeit gedreht. Ich bin ein Morgenmensch und habe ein riesiges Bewegungsbedürfnis. Also habe ich morgens immer eine Trainingsrunde eingelegt, bin Rad gefahren, laufen gegangen oder habe in unserem kleinen Gym in der Garage trainiert. Ich muss immer fit sein. Mountainbiken setzt eine gewisse Kondition voraus, Bike-Fotoshootings sind sehr anspruchsvoll und auch für meine Arbeit als Guide brauche ich Kraft. Ein Guide muss immer fitter als die Kunden sein, falls mal etwas passiert und ich Hilfe holen muss.  
Vormittags habe ich dann gearbeitet – Reisen geplant, Material getestet, Videos oder Fotos produziert oder einen Kurs gegeben. Vieles davon, wie etwa den Sport, die Videos und Fotos mache ich jetzt schon wieder. Ich freue mich aber darauf, auch wieder auf Reisen zu gehen. Dann mit der ganzen Familie.

Mein perfekter Tag

… findet draußen in der Natur statt, an unberührten Orten, die nur schwer zu erreichen und deswegen oft menschenleer sind. Ich bin irgendwo in den Bergen – zum Beispiel in Österreich. Ich steige ganz früh morgens auf den Berg und genieße den Sonnenaufgang. Dann frühstücke ich ordentlich und fahre anschließend mit Freunden auf dem Mountainbike einen Berg hinauf- und einen ganz langen Naturtrail hinunter. Danach Einkehren, Apéro und zeitig ins Bett gehen. 

Wie bist du zum Fahrradfahren gekommen?

In meinem Heimatort gab es ein altes Schwimmbad, das wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. An der Stelle wurde eine BMX-Strecke gebaut, und alle meine Freunde sind BMX gefahren. Ich habe damals viele verschiedene Sportarten gemacht, für das BMX-Fahren hatte ich aber ein besonderes Händchen. Ich bin die ersten Rennen gefahren, habe alle gewonnen und war begeistert. Viele Jahre bin ich BMX gefahren und habe es sogar bis in den Olympiakader geschafft. Dann habe ich zum Mountainbiken gewechselt. Heute fahre ich kaum noch BMX, möchte aber wieder anfangen, wenn mein Sohn alt genug fürs Fahrradfahren ist – und natürlich nur, wenn er Lust dazu hat.

Österreich hat eine ganze Menge ganz unterschiedlicher Trails. Bist du oft in Österreich unterwegs?

 Ja, und auch richtig gerne. Das Land hat die besten Berge und ist einfach ein wunderbares Gesamtpaket. Die Menschen sind toll, ich mag das Essen und dass die Regionen so unterschiedlich sind. Außerdem gibt es top gestaltete und ganz unterschiedliche Bikeparks und Trails. In der Region Saalbach Hinterglemm Leogang etwa kann man beides gut miteinander verbinden, da Trails und Parks nahe der Seilbahnen liegen. 

Gibt es Regionen, die du besonders magst?

Petzen in Südkärnten ist ein echter Geheimtipp von mir. Kulturell ist es slowenisch angehaucht und hat ein südländisches Flair. Die Trails an der Petzen sind super anspruchsvoll, es gibt auch Flowtrails für Familien, alles jedoch auf einem gehobenen Level.  
Auch die Region Saalbach-Hinterglemm im Salzburger Land mag ich wirklich gerne. Ich habe dort mal einen Winter lang gewohnt. Die Leute sind super freundlich und echt innovativ. Es gibt spannende Events, wie das Bikefestival Glemmride und den Weltcup, der in Leogang, auf der gegenüberliegenden Bergseite, stattfindet. Und besondere Unterkünfte, wie das Spielberghaus. Der Almgasthof wird von den Eltern der berühmten Downhill-Mountainbikerin Vali Höll betrieben und macht viele schöne Sachen. Dort habe ich auch schonmal ein Fahrtechnik-Camp gegeben. Kann ich nur empfehlen. In Saalbach hatte ich auch meine erste und einzige Festanstellung im Leben (lacht). Ich habe dort in einer Bäckerei gearbeitet, habe Kaffee gemacht und die österreichische Bäckereikunst – wie etwa Topfen-Golatsche, ein Quarkteilchen, – kennengelernt. 

Hast du einen Tourentipp für Österreich? 

Ich mag schwere Trails am liebsten. Der Fernar Trail im Tiroler Sölden ist fantastisch, aber ausschließlich Profis zu empfehlen. Der Trail startet an einem Gletscher und führt über sehr anspruchsvolle Passagen nach Gaislach. Man hat eine wunderbare Aussicht, zum Teil aber auch wirklich schwierige Stellen zu meistern. Auch der Stoneman Taurista ist schön und etwas für Menschen, die gerne bergauf strampeln. 

Gibt es ein Erlebnis in Österreich, an das du dich dein Leben lang erinnern wirst?

Ja (strahlt), ich habe in Österreich eine WM-Medaille gewonnen. Das wird für immer eine tolle Erinnerung bleiben. Die Weltmeisterschaft war in Leogang und hat bei Schlamm und Regen stattgefunden – dadurch war es doppelt herausfordernd und der Sieg doppelt so toll. Die Besitzer der Ferienwohnung hatten uns damals sogar einen Kuchen gebracht und wir haben zusammen gefeiert. Das war unglaublich schön.

Was bedeutet dir der Mountainbike-Sport?

Er ist mein Leben. Nahezu alles dreht sich darum, auch wenn ich gar nicht jeden Tag fahre. Er ist Passion und Beruf und hat mir schon so viel gegeben. Und das wird wohl auch so bleiben.

Mehr Informationen

über Mountainbiken in Österreich findest du unter austria.info .
Mehr über Steffi Marth erfährst du auf ihrem Blog.